Der Autor

Dario Fo, einer der Protagonisten der modernen Farce und des politischen Theaters, hat am 24. März 1926 in Sangiano am Lago Maggiore das Licht der Welt erblickt. 1997 wurde dieser vielfältige Theaterautor dann „für sein volkstümlich-politisches Agitationstheater“ mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In der Würdigung der schwedischen Akademie heisst es: „Die Mischung von Lachen und Ernst ist sein Mittel, um Übergriffe und Ungerechtigkeiten der Gesellschaft deutlich zu machen, aber auch um diese in eine grössere Perspektive zu rücken.“

Fo differenzierte in seiner Dankesrede folgendermassen: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus. Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“

Doch Dario Fos Farcen sind mehr als billige Scherze. Es sind Stücke voller doppelter Schlüssel für Doppelzimmer mit Doppelmoral. Sie werfen einen schrägen Blick auf unsere verrückte Alltäglichkeit: Da wird aus einem Haus ein Freudenhaus, ein Toter wird wieder lebendig, ein Straßenkehrer zum Philosophen. Verrückte Bruch-Stücke unseres Lebens.


F wie Franca Rame

„Hinter einem grossen Mann steht eine grosse Frau.“ Diese Maxime gilt auch für Fo: 1951 traf er die aus einer Schauspielerfamilie stammende Franca Rame und heiratete sie 1954. Fo begann, zusammen mit ihr, Stücke zu schreiben. Später gründete das Paar die Theatergruppe „Compagnia Fo-Rame“, deren Komödienaufführungen in Italien und im Ausland bekannt wurden.

Donato Sperduto