Der Autor

Dario Fo, einer der Protagonisten der modernen Farce und des politischen Theaters, hat am 24. März 1926 in Sangiano am Lago Maggiore das Licht der Welt erblickt. 1997 wurde dieser vielfältige Theaterautor dann „für sein volkstümlich-politisches Agitationstheater“ mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In der Würdigung der schwedischen Akademie heisst es: „Die Mischung von Lachen und Ernst ist sein Mittel, um Übergriffe und Ungerechtigkeiten der Gesellschaft deutlich zu machen, aber auch um diese in eine grössere Perspektive zu rücken.“

Fo differenzierte in seiner Dankesrede folgendermassen: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus. Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“

Doch Dario Fos Farcen sind mehr als billige Scherze. Es sind Stücke voller doppelter Schlüssel für Doppelzimmer mit Doppelmoral. Sie werfen einen schrägen Blick auf unsere verrückte Alltäglichkeit: Da wird aus einem Haus ein Freudenhaus, ein Toter wird wieder lebendig, ein Straßenkehrer zum Philosophen. Verrückte Bruch-Stücke unseres Lebens.


A wie Architekt

Im Jahre 1940 zog Dario Fo nach Mailand, um an der Kunsthochschule Brera Architektur und Kunst zu studieren. Der Zweite Weltkrieg kam dazwischen. Seine Familie war im antifaschistischen Widerstand aktiv, so half Fo seinem Vater, Flüchtlinge und Deserteure der Alliierten in die Schweiz zu schmuggeln. Nach Kriegsende setzte Fo sein Studium der Kunst und Architektur an der Universität Mailand fort. Noch heute beschäftigt er sich mit Kunst und hat zahlreiche Bücher über berühmte Künstler wie Michelangelo, Leonardo da Vinci, Caravaggio und Giotto veröffentlicht.

Donato Sperduto