Von Urs Widmer · Nach Jeremias Gotthelf

Kollegitheater Sarnen 2018

  • Spieldaten
  • |
  • Stück
  • |
  • Theaterfassung
  • |
  • Mitwirkende
  • |
  • Archiv
  • |
  • Sponsoren
  • |
  • Bilder
  • |
  • Presse

Theaterfassung von Urs Widmer

Urs Widmer schuf seine Theaterfassung von Gotthelfs Novelle 1998 in enger Zusammenarbeit mit der Rockband PATENT OCHSNER. „Eineinhalb Liedtexte“ stammen aus der Feder von Leadsänger Büne Huber, und die Band war ein wichtiger Teil der Inszenierung. Wohl deswegen wagte sich seither keine Truppe mehr an eine Aufführung dieses Stücks. Die Musik von PATENT OCHSNER kann man weder kopieren, noch ist sie erhältlich. Jetzt, 20 Jahre nach der Uraufführung, bringt das Kollegitheater Sarnen eine eigenständige musikalische Fassung mit Kompositionen von Daniel Mattmann auf die Bühne.

„Die schwarze Spinne ist ein Stück, das – wenn auch die Sprache an ihrem
Ort wichtig ist – stark auf Bilder, auf Musik und auf choreographische Vorgänge
setzt.“

Widmers Dramatisierung besticht durch ihre reduzierte, aber ungeheuer ausdrucksstarke Sprache.

„Probier äinisch,
probier d’Sunnä z gseh
hiä i dem Schattäloch
dem Schattätal.“

Im Gegensatz zur bäuerlichen Wortkargheit stehen Musik, Lieder und Choreographien, die Raum schaffen für einen sinnlichen Zugang zum Stück.

Anders als bei Gotthelf ist Christine in Widmers Text nicht die böse Fremde, welche die Dorfbewohner ins Unglück stürzt. Widmer zeichnet sie als mutige, beherzte Frau, die als Einzige nicht in Jammern und Klagen versinkt, sondern den Stier bei den Hörnern packt und das drohende Unheil abzuwenden versucht. Zudem gibt es „zwei Figuren, die bei Gotthelf nicht vorkommen: Köbi und Sibylle. Zwei, ja was denn?, Narren, zwei Unschuldige, zwei Vorausahnende, zwei Deppen, zwei Reine.“ Widmer überlässt die Deutung dieser zwei Figuren dem Publikum.

Das Kollegitheater zeigt mit Urs Widmers DIE SCHWARZE SPINNE eine sehr eigenwillige, sonst nie gespielte Interpretation der bekannten Gotthelf-Novelle.

 

Kursiv: Zitate aus dem Vorwort von Urs Widmer

Aufführungsrechte: Verlag der Autoren | Leihgabe Taufkleidchen: Dorfmuseum Hombrechtikon, Museum zur Farb, Stäfa